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Günther vs. Pelle


Es ist kaum zu glauben, seit einer Woche wohnt Pelle nun bei mir und ich habe mich schon so an ihn gewöhnt. Unser Zusammenleben gestaltet sich recht gut. Pelle bringt wieder mehr konsequentere Struktur in meinen Alltag, was ich ganz schön finde. Frühaufsteherin war ich schon immer und mir gefallen besonders die morgendlichen Gassirunden durch den Wald, die genieße ich sehr. Wobei ich gestehen muss, an schönen Spätsommertagen ist das nicht schwer. Pelle wird auch sein Recht verlangen, wenn es trüb, regnerisch oder sehr kalt ist...

Ich freue mich jedenfalls über diesen schönen Start für uns beide. 

Einzig Eichhörnchen habe ich zu meinen persönlichen Feinden erklärt. Wie auch Immo hat Pelle eine Vorliebe für diese süßen Nager. Jagen ist toll! Die Erfahrung hat er so leider gemacht. Sieht er oder riecht er ein Eichhörnchen, geht es mit ihm durch. Wenn ich es schaffe, es vor ihm zu sehen, kann ich ihn auf mich fixieren, aber es ist eben auch mal umgekehrt. Dann startet er durch und hockt männchenmachend wie ein Hase vor dem Baum und schaut aufgeregt hoch. Ohren auf Durchzug. Wir arbeiten daran... wobei ich mir das Lachen verkneifen musste, wie er auf den Hinterpfoten hockend den Baum hochschaute.


In der Öffentlichkeit, shoppen im Einkaufszentrum, funktioniert sehr gut mit ihm, ebenso im Café sitzen. 

Was ich natürlich nicht möchte, ist, dass er meine Freunde genauso enthusiastisch begrüßt wie ich - in der Euphorie gehen die Pfoten dann auch mal hoch. Das geht natürlich nicht und so habe ich Freunde erstmal gebrieft Pelle nicht zu beachten und zu begrüßen. So funktioniert es sehr gut, nur meinen Freunden fällt das schwer.

Aber ich denke, dass wird sich auch einspielen. 

„Überstanden“ haben wir auch so einen 50zigsten Geburtstag, mit vielen Gästen. Die Gastgeberin hat alle Gäste angehalten den Hund nicht zu beachten oder zu begrüßen. Das hat es mir unter den vielen Menschen sehr einfach gemacht. Pelle war toll und er hat sich super benommen. Ich war ganz begeistert von ihm. So wie ich ihn jetzt kennengelernt habe, weiß ich, es war Höchstleistung. Er ist jung, total emotional und musste sich zurückhalten. Es hat super geklappt und nach einer Stunde war ich dann auch entspannter und konnte die wirklich schöne Feier genießen.


Hundebegegnungen schaffen wir sehr gut miteinander. Entweder lege ich ihn ab, lasse die anderen vorbei gehen oder er geht mit mir vorbei. Wobei den Hund ablegen lassen wesentlich einfacher ist. Rollstuhl, evtl. Handbike, Hund, Leine und auch die Hundekekse zu koordinieren ist da deutlich schwieriger. Funktioniert aber auch.


Ich muss mir immer sagen, wir sind erst eine Woche gemeinsam zuhause und dafür läuft es gut.

Pelle ist ein wirklich süßer und auch sehr haariger Typ. Mein ganzes Haus ist hell gefliest und er hinterlässt deutlich seine haarigen Spuren, so als schwarzer Hund. Dafür ist nach drei Tagen mit Pelle auch Günther eingezogen. Günther ist spezialisiert auf Hundehaare. Pelle mag Günther nicht sonderlich, aber in unserer Abwesenheit erledigt Günther das staubsaugen. Herrlich.